Journalismus im Angesicht des russischen Irredentismus‘

Obwohl die deutschen Medien sich zu weiten Teilen eher zurückhaltend, um nicht zu sagen: russlandfreundlich positionieren, hagelt es tausende Zuschriften und Protestbriefe, die die Parteinahme für den Westen und die Unausgewogenheit der Berichterstattung und Diskussion kritisieren.

Ein echtes Problem des Journalismus‘ generell ist, dass es Situationen geben kann (und ich fürchte, dass wir in diesem Fall den Anfang einer solchen beobachten), in denen Medien aus bestem Wissen und Gewissen gegen „das Volk“ anschreiben. Für dieses Problem gibt es meines Wissens nach aber keine echte Lösung. Denn entweder untergräbt man die eigene Existenz oder man untergräbt die eigene Integrität.

Bislang kannte ich das Problem nur theoretisch. Jetzt, wo es ansatzweise praktisch zu werden droht, stelle ich meine grundsätzliche Abneigung gegen Medienkonzerne auf den Prüfstand. Denn letztlich werden sie die einzigen sein, die es eine gewisse Zeit lang durchhalten können, nötigenfalls gegen die eigene Leserschaft anzuschreiben.